Die Theorie der biologischen Intelligenz
Der Begriff Biologische Intelligenz wird - ein Blick ins Internet zeigt es - in vielfacher Weise verwandt. Im Folgenden wird damit eine spezifische Form der Verarbeitung von Sinnesdaten oder möglicherweise sogar eine grundlegende Eigenschaft gekennzeichnet, die alle lebenden Organismen besitzen. Sie zeichnet sich durch eine spezifische Arbeitsweise aus, die u.a. quasi mathematische Fähigkeiten umfasst. Es wird sich im Folgenden nur auf das Wesentliche beschränkt. (Ausführlichere Beispiele in meinem Buch: Biologische Intelligenz. Der kreative Faktor der Evolution.)
Hinweise auf eine allgemein vorhandene biologische Intelligenz
1. Hinweis: die Lernfähigkeit aller tierischen Organismen. Dazu der Verhaltensforscher Klaus Immelmann:
Lernvorgänge...(sind) aus allen Tierstämmen, von den Einzellern bis zu den Wirbeltieren bekannt.[1]
2. Hinweis: Das Gehirn startete evolutionär als Sinnesverarbeitungssystem von Einzellern. Dazu der Evolutionsbiologe Heinrich K. Erben:
...so stellt sich die Entwicklung zum menschlichen Gehirn wie folgt dar: den Ausgangspunkt bildet auch hier der zellinterne Plasmabezirk, der die Aufgaben von Reiz in Erregung und der Weiterleitung übernimmt. Wie erinnerlich ist dies bei den tierischen Einzellern und den Schwämmen der Fall.[2]
3.Hinweis: Bei Lebewesen mit Nervensystemen, mit Gehirnanalogen und mit Gehirnen wird ein spezifischer Zelltyp genutzt. Dazu der Evolutionsbiologe Heinrich K. Erben:
Innerhalb des gesamten Reiches der Vielzeller, vom Hohltier bis zum Menschen, weist die Nervenzelle trotz vielfachem Formenwandel, der nur kleine Details betrifft, einen im prinzipiellen übereinstimmenden Bauplan auf...Doch nicht nur im Bauplan auch in der Funktionsweise stimmen die Nervenzellen, was das Grundlegende betrifft, überein, d.h. überall ist auch die Erzeugung des Erregungsimpulse, sowie deren Leitung im Prinzip einheitlich.[3]
4.Hinweis: Ein Gehirn hat sich mindestens dreimal im Laufe der Evolution unabhängig voneinander entwickelt.Und zwar besitzen folgende Tierstämme Gehirne:
- Weichtiere (Quallen, Schnecken, Muscheln) mit dem Kalmar, in Hinsicht auf das Gehirn gesehen, als Entwicklungsspitze.
- Insekten mit einen Nervenknotengehirn.
- Wirbeltiere
Zusammenfassung: Die in sämtlichen Bereichen des Tierreichs anzutreffende Lernfähigkeit lässt sich zurückführen auf ein Grundprinzip der Erregungsverarbeitung, welches seinen Ausgangspunkt im Einzeller hat und sich dreimal unabhängig voneinander zu regelrechten Gehirnen entwickelt hat. Nervensysteme und unabhängig voneinander entstandene Gehirne basieren ihrerseits aber auf einem einheitlichen Zelltypus, dem Neuron, der bei allen Tieren nach denselben Prinzipien arbeitet.
Vielfältige Verhaltensweisen von Lebewesen ohne Nervensystem oder Gehirn (Einzeller)
Einzeller können in Hinsicht auf ihr Verhalten als vollständige Tiere im Kleinstformat angesehen werden:
Die Amöbe vermag Fressbares von Ungenießbarem zu unterscheiden, der einzellige Algenpilz Phycomyces registriert hinderliche Fremdkörper, das Pantoffeltierchen kennt den Unterschied zwischen verschiedenen Säurekonzentrationen des Wassers, andere Vertreter der Wimperntierchen sind fähig, verschiedene Tätigkeiten, wie Schwimmen, Fressen und Selbstschutz in sinnvoller Weise zu koordinieren...(es sind bei Einzellern) sogar Ausweichbewegungen (Phobien) als auch Direktorientierungen zu verzeichnen...
Phycomyces wächst übrigens an einem Hindernis vorbei, ohne es zu berühren. Man nimmt an, dass ihn eine Art selbst hergestelltes Gas umgibt, dessen Beeinträchtigung durch ein Hindernis(!), ihn indirekt darüber informiert, so dass er seine Wachstumsrichtung ändert.
Spezielle Hinweise auf eine allgemein vorhandene biologische Intelligenz
Vielfältige Verhaltensweisen von Lebewesen ohne Nervensystem oder Gehirn (Einzeller)
Einzeller können in Hinsicht auf ihr Verhalten als vollständige Tiere im Kleinstformat angesehen werden:
Die Amöbe vermag Fressbares von Ungenießbarem zu unterscheiden, der einzellige Algenpilz Phycomyces registriert hinderliche Fremdkörper, das Pantoffeltierchen kennt den Unterschied zwischen verschiedenen Säurekonzentrationen des Wassers, andere Vertreter der Wimperntierchen sind fähig, verschiedene Tätigkeiten, wie Schwimmen, Fressen und Selbstschutz in sinnvoller Weise zu koordinieren...(es sind bei Einzellern) sogar Ausweichbewegungen (Phobien) als auch Direktorientierungen zu verzeichnen... [4]
Phycomyces wächst übrigens an einem Hindernis vorbei, ohne es zu berühren. Man nimmt an, dass ihn eine Art selbst hergestelltes Gas umgibt, dessen Beeinträchtigung durch ein Hindernis(!), ihn indirekt darüber informiert, so dass er seine Wachstumsrichtung ändert.
Fähigkeiten von Lebewesen mit einem Nervensystem, aber ohne Gehirn
Austern, die von der Atlantikküste des US-Bundesstaates Connecticut in ein Aquarium am Michigansee verfrachtet wurden, also 1500 km von ihrem Ursprungsort entfernt, öffneten und schlossen ihre Schalen zunächst nach dem Ebbe- und Flutrhythmus der Atlantikküste. Nach 15 Tagen änderten sie diesen. Berechnungen ergaben, dass sie nun einen Rhythmus aufwiesen, der den Ebbe- und Flutzeiten entsprach, würde der Atlantik bis zum Michigansee reichen.[5]
Man vermutet, dass die Anziehungskraft des Mondes in Verbindung mit periodischen Schwankungen des Magnetfeldes der Erde, ihnen als Signalgeber dient. Die Austern haben also einen Zusammenhang zwischen Mondanziehungskraft und Erdmagnetfeld, sowie dem Auftreten von Ebbe und Flut hergestellt, und sind in der Lage aus der Veränderung eines dieser Faktoren oder beider, einen neuen standortbedingten Ebbe -und Flutrhythmus zu berechnen.
Quallen sind vom Bauplan uralte Lebewesen, die ebenfalls nur ein Nervensystem (aber kein Gehirn) besitzen. Umso erstaunter war die Wissenschaft als man Quallen entdeckte, die zwar einfache, aber vom Prinzip voll entwickelte Linsenaugen(bis zu 9 Stück!) aufweisen. Erste Versuche legen es nahe, dass sie mit ihren Augen tatsächlich Annäherungen wahrnehmen können.
Noch exemplarischer wird jenes Merkmal des Lebendigen, welches wir mit biologischer Intelligenz gleichsetzen, bei einer Quallenart ersichtlich, bei der sich ein kleiner Krebs stets auf der Oberseite der Qualle selbst befindet. Angesichts der Tatsache, dass diese Qualle keine Augen besitzt und so des öfteren, inklusive ihres Passagiers, gegen Felsen und Riffe schwimmen würde, hat sich eine erstaunliche Kooperation zwischen Qualle und Krebs herausgebildet. Durch Veränderung seiner Position auf der Qualle (nach oben, nach unten, nach rechts oder links) steuert der Krebs seine Qualle erfolgreich an Hindernissen vorbei. Die Qualle hat also gelernt, dass eine Positionsveränderung des Krebses auf ihrer Oberseite einen Zusammenstoß verhindert. Sie muss (als Gattung) demnach in der Vergangenheit einen Zusammenhang zwischen der Bewegung des Krebses und einer Kollision mit einem Hindernis hergestellt haben. Dass sich aus dieser Sinnkonstruktion letztendlich ein kooperierendes System von Qualle und Krebs entwickeln konnte, belegt die enormen Möglichkeiten von Schlussfolgerungen, zu denen selbst eine Qualle fähig ist.
Anemonen gehören ebenfalls zu den Tieren mit einem Nervensystem, aber ohne Gehirn. Einige Anemonen leben in Symbiose mit Clownsfischen, die ihre Anemone vehement gegen Fressfeinde, mögen diese auch weitaus größer sein als sie selbst, verteidigen. Reißt der Kontakt der Anemonen mit ihren Beschützern aber auch nur für ein paar Minuten ab, werden viele schon ängstlich und ziehen ihre gefährlichen Tentakel ein. Kommt der Freund (gem. ist der Clownsfisch) dann immer noch nicht, verkriechen sie sich schutzsuchend in den Felsspalten des Riffs...[6] Anemonen, also Tiere ohne Gehirn und ohne Augen können nicht nur den Clownsfisch wahrnehmen, sie können seine Bedeutung für ihr Leben offensichtlich sogar einschätzen.
Zusammenfassung: Tiere mit einem Nervensystem, aber ohne Gehirn, sind in der Lage auf mannigfaltige Weise ihre Umwelt wahrzunehmen und daraus Schlussfolgerungen für ihr Verhalten zu ziehen!
Fähigkeiten von Lebewesen mit Gehirnen (oder einem gehirnanalogen System), die keine Wirbeltiere sind
Schnecken besitzen noch kein eigentliches Gehirn, aber mit ihrer im Kopfbereich liegenden Ansammlung von Nervenzellen (= Ganglienknoten) etwas, was einem Gehirn in seiner Funktionsweise nahe kommt. Zu welchen Fähigkeiten diese Ganglienknoten den Schnecken verhelfen, belegt die im Meer lebende Fechterschnecke. Sie benutzt die am Körper liegende und eigentlich zum Verschluss[7] ihres Hauses dienende Tür als Abwehrwaffe und kann damit kleine Fische und Krebse, die ihr gefährlich werden könnten, sogar töten. Ganglienknoten reichen also aus, um ein recht aussagekräftiges Bild der Umwelt mittels der Augen zu gewinnen und befähigen zu blitzschnellen zielgerichteten Attacken!
Kielfüßerschnecken nehmen Leuchtbakterien zu sich, die sie keineswegs alle verdauen. Die unverdauten speichern sie in kleinen Säckchen am Körper. Wird nun die Schnecke durch einen potentiellen Feind gereizt, benutzt sie die Leuchtbakterien als Blendgaranten![8] Offensichtlich haben die Schnecken einen Zusammenhang zwischen der Leuchtkraft der Bakterien und der Möglichkeit damit Feinde abzuschrecken, hergestellt!
Zusammenfassung: Aktive Abwehrstrategien bei Schnecken setzen eine recht gute Orientierung, sowie eine Einordnungsfähigkeit der verschiedensten Erscheinungen ihrer Lebensumwelt voraus. Es müssen ganze Kaskaden von Berechnungen ablaufen, die es einer Fechterschnecke ermöglichen, tatsächlich einen Fisch mit ihrem Degen tödlich zu treffen!
Wie gesagt, es handelt sich um Berechnungen in Ganglienknoten, die aus einer recht überschaubaren Zahl von wenigen zehntausend Neuronen bestehen!
Nachweis der biologischen Intelligenz sowie von Bewusstsein bei Tieren mit einem Nervenknotengehirn
Die Kodierung von Sonnenkompassdaten in eine Tanzfigur
Orientierungssysteme, die ebenfalls bei Tieren ohne Gehirn (z. B. sogar bei Schnecken) wie auch bei Tieren mit Gehirn in mannigfaltiger Art anzutreffen sind, z.B. Sonnenkompass, Magnetfeldlinien-, Sternenkompass etc., werden landläufig durch die Addition von Zufallsmutationen erklärt.
Eine solche Erklärung ist natürlich nicht zu widerlegen, indem man darauf verweist, dass diese Orientierungssysteme in der Regel ohne aktuelle Gegenverrechnung (aktueller Stand der Sonne etc.) gar nicht funktionieren[9], oder dadurch, dass sie geeicht werden müssen.
Was aber, wenn ein solches System durch Lebewesen, die keine Wirbeltiere sind, in ein anderes mathematisches System übertragen werden kann, welches wiederum von den Adressaten dieser Übertragung in das ursprüngliche System decodiert werden kann? Das wäre, im Sinne einer Einschätzung der Fähigkeiten, ein deutlicher Hinweis auf eine weitaus höhere geistige Leistung, als die Benutzung des Sonnenkompasses für sich genommen.
Und genau dies können Bienen. Sie sind in der Lage, durch eine Tanzfigur(!) ihren Kolleginnen die Flugrichtung anzugeben, in der eine Futterquelle liegt. Die Tanzfigur besteht aus zwei offenen Halbkreisen und sie übertragen den Winkel, den sie z.B. beim Flug zum Sonnenstand eingehalten haben, von einer gedachten Schwerkraftlinie ausgehend, die sozusagen den Rundtanz halbiert, auf ihre Laufrichtung durch den Kreis. Durch Änderung dieses Informationssystems können Bienen auch Futterquellen angeben, die sich seitlich vom Bienenstock und hinter diesem befinden. (Nur wenn sich die Futterquelle oberhalb des Bienenstocks befindet, sind sie ratlos.)
Um es noch einmal zu unterstreichen: Wir sprechen hier wirklich von Winkeladäquaten![10]
Als der Zoologe Karl von Frisch Bienen dazu bewegte, einen Felsgrat zu umfliegen, um an eine besondere Futterquelle zu gelangen, ,,gaben die zurückgekehrten Bienen ihren Kolleginnen per Tanz, einfach die tatsächliche Richtung an, die man fliegen würde, wäre der Felsgrat nicht im Wege! Trotz ihres Zick-Zackkurses um den Felsgrat herum, waren die Bienen also in der Lage, die Richtung, die sie gar nicht geflogen sind, zu konstruieren und zu kodieren![11]
Nun scheint es eigentlich auch ratsam, neben der Flugrichtung, auch die Entfernung der Nahrungsquelle mitzuteilen, da ansonsten die Kolleginnen vorbeifliegen könnten. Dazu benutzen Bienen ihre Flugmuskulatur: deren Vibrationsdauer beim Durchschreiten einer Tanzfigur steht im Verhältnis zum Energieverbrauch!
Wiederum eine erstaunliche Kodierung: Energieverbrauch angezeigt durch Vibrationsdauer der Flugmuskulatur und Umrechnung dieses Codes in eine Entfernungsmessung, während des Fluges.
Diese weitere Ergänzung der Kodierung des Orientierungssystems um einen völlig anderen, quasi internen Faktor, nämlich den Energieverbrauch[12], belegt deutlich, will man nicht wundergläubig sein, dass das Ganze eine geniale mathematische Problemlösung ist und dies bei Tieren mit einem winzig kleinen Nervenknotengehirn!
Bewusstsein als andere Seite der biologischen Intelligenz, aufgezeigt an einem Insektenbeispiel
In der Gehirnforschung ist umstritten, was man sich unter dem uns allen geläufigen Begriff Bewusstsein vorstellen soll, ja man rätselt darüber, wozu es überhaupt existiert. Im Grunde erscheint es für die Arbeit des Gehirns überflüssig zu sein, was de facto natürlich andererseits nicht der Fall sein kann, da der Bewusstlose nicht mehr aktiv ist.
Aber ganz gleich, was es auch immer sei, die wesentlichen Merkmale, aus denen wir darauf schließen können, dass unser menschliches Gegenüber ein ähnliches Bewusstsein hat wie wir es uns selbst zuschreiben z.B. fokussierte Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit findet man bei allen Wirbeltieren. Insofern hat z.B. der deutsche Neurologe Gerhard Roth keine Schwierigkeit allen Wirbeltieren so etwas wie Bewusstsein zuzusprechen, auch wenn der endgültige Nachweis letztendlich ähnlich schwierig ist, wie beim Menschen selbst[13]. Da es allerdings möglich ist, Tiere zu betäuben und sie somit in einen bewusstlosen Zustand zu versetzen[14], betreibt so mancher Philosoph bei einer negativen Beantwortung der Frage nach dem tierischen Bewusstsein im Grunde reine Haarspalterei. Im Folgenden soll aufgezeigt werden, dass auch Insekten eine Form von Bewusstsein besitzen.
Als Kriterium dafür dient uns diese Ausgangsüberlegung: wenn Insekten, die zweifellos eine Reihe von vererbten Handlungsweisen aufweisen, eine zwar logische, aber ihren vererbten Gesetzen vollkommen entgegenstehende Handlungsweise an den Tag legen und zwar auf Grund einer persönlichen Vorliebe für etwas, welches es bisher in ihrem Leben gar nicht gab und welches ohne realen Wert für sie ist. Dann lassen sie eine Individualität erkennen, die auf eine bewusste, individuelle Einschätzung einer bestimmten Situation schließen lässt.
Genau dies finden wir bei Ameisenvölkern, die eine bestimmte Art von Untermietern besitzen: so genannte Büschelkäfer. Natürlich sind Fremde in einem Ameisenbau höchst unwillkommen, aber die Büschelkäfer verfügen über ein Mittel, welches die Ameisen ihre Abneigung gegen Fremde vergessen lässt: Sie sondern eine Flüssigkeit ab, die sich am Hinterleib bei den dortigen, namensgebenden Haarbüscheln findet und die die Ameisen geradezu begeistert. Man hat diesen Stoff analysiert und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass er keinerlei Nährwert hat, aber offenbar berauschend auf Ameisen wirkt[15]. Als Gegenleistung lässt sich der Käfer von den Ameisen füttern, und er und seine Larven, die die Ameisen sogar noch pflegen, dürfen sich sogar an der Ameisenbrut gütlich tun.[16]
Alles was hier geschieht, widerspricht total allen vererbten und erlernten Regeln des Ameisenstaates, ja das Ganze ist tatsächlich eine für den Ameisenstaat negative Symbiose. Um grundsätzliche vererbte Verhaltensprogramme außer Kraft zu setzen, genügt es also, dass die Ameisen von jenem besonderen Saft kosten! Es begegnet uns damit eine radikale Verhaltensänderung eines Insektes ohne jede Verhaltensmutation, allein aus einer bestimmten, offensichtlich individuell positiv eingeschätzten sinnlichen Sensation.
Allem Anschein nach halten die Ameisen den Käfer für eine Art Superameise, denn wenn Gefahr für das Nest droht, bringen sie als erstes die Käfer und deren Brut in Sicherheit! Diese für den Ameisenstaat negative Symbiose endet nur deswegen recht selten in einer Katastrophe, weil die Ameisen mit den Eiern der Büschelkäfer so umgehen, wie mit ihren eigenen, wobei erstere etwas zerbrechlicher sind und dadurch die Zahl der Büschelkäfer im Ameisenbau in der Regel auf einem bestimmten Level gehalten wird.
Zusammenfassung: Wenn selbst grundsätzliche Verhaltensprogramme, wie in obigem Fall, der Schutz des Nestes vor fremden Eindringlingen, sowie insbesondere der Schutz der Nachkommenschaft, durch eine rein individuell sinnvoll erscheinende Einschätzung (= der Käfer als Lieferant einer köstlichen Droge) außer Kraft gesetzt werden kann, so ist dies ein deutliches Zeichen für bewusste Entscheidungen und somit für Bewusstsein selbst. Denn was denn sonst soll innerhalb eines Ameisengehirns zu einer solchen Einschätzung kommen, angesichts eines Stoffes der 1. den Ameisen bis dato unbekannt war und 2. ohne Nährwert ist, aber dafür euphorisierend wirkt, als ein mit bewusster Selbstständigkeit im Handeln ausgestattetes Gehirn?
Auch die Abwandlung des Nachkommenschutzes bei einem Angriff im Sinne einer bevorzugten Behandlung der Büschelkäfer, ihrer Eier und Larven, zeigt erneut die Vorrangstellung einer individuellen Vorliebe und somit ein Element des Bewusstseins! Es zeigt im übrigen auch, dass den Ameisen der Zusammenhang zwischen den Büschelkäfern und seinen Nachkommen im gewissen Sinne bekannt ist, gleichwohl die Larven noch nicht den köstlichen Saft absondern.
Die Arbeitsweise der biologischen Intelligenz
Wie obige Beispiele zeigen, kann davon ausgegangen werden, dass die durch die jeweiligen Sinnesorgane (oder deren Andeutung bei Einzellern) eingehenden Reize, mittels interner Sinnesverarbeitungsmöglichkeiten bearbeitet werden (z.B. Plasmabezirk beim Einzeller, aber auch Nervensystem ohne Zentrum - bei Quallen - und schließlich durch Gehirne), und zu einer spezifischen Weltbildkonstruktion[17] (siehe Ameisenbeispiel oder das Verhalten der Anemonen ohne ihren Clownsfisch) zusammengefügt werden. Eine bestimmte aktuelle Situation wird nun stetig mit ähnlichen, früher gespeicherten Konstruktionen verglichen. Kleinste Abweichungen werden dabei berücksichtigt, aber auch zusätzlich wiederkehrende, nur scheinbar indirekt damit in Verbindung stehende Begleitumstände, z.B. Tageszeit, Sonnenstand etc. registriert.
Im Normalfall richtet sich das Verhalten eines Lebewesens in einer bestimmten Umweltsituation nach einem vererbten oder in der Vergangenheit als erfolgreich erachteten Verhalten; bei Abweichungen der Umweltsituation, oder dem Misserfolg bisher erfolgreichen Handelns ergibt sich, oftmals nach einer Try-and-Error-Phase, das Erkennen eines neuen Zusammenhangs, und das Verhalten ändert sich. Diese Verhaltensänderung wird wiederum als neue Problemlösung gespeichert. (Beispiel: Austern ändern ihre auf einen früheren Ebbe und - Flutrhythmus abgestimmte Aktivitätsphase durch Berücksichtigung der Information eines externen Signalgebers.)
Was sich hier auf den ersten Blick so selbstverständlich anhört, wird in seiner ganzen Komplexität beim Bienentanz erst voll ersichtlich. Die mathematischen Fähigkeiten, die hierbei zu Tage treten, belegen die höchst komplexe Arbeitsweise der biologischen Intelligenz.
Die Arbeitsweise der Biologischen Intelligenz besteht also aus der Analyse einer Umweltsituation, dem Vergleich mit früheren Situationen ähnlicher Art und dem Abrufen seinerzeit erfolgreicher Verhaltensweisen. Führen diese zu keinem Erfolg, so wird nach einer neuen Problemlösung gesucht.
Das eben beschriebene Verarbeitungsmodell stellt natürlich nur eine radikale Vereinfachung eines viel größeren Netzwerkes von Verarbeitung, Vergleich, Analyse und Problemlösung dar!
Nichtsdestoweniger besitzt man mit ihm eine theoretische Basis, z.B. das Vorbeiwachsen des einzelligen Pilzes Phycomyces an einem Hindernis mittels der Beeinflussung seiner ihn umgebenen Gashülle durch das Hindernis, zu entschlüsseln: Der Pilz ist offensichtlich in der Lage, die Beeinflussung seiner Gashülle zu bemerken, durch Vergleich mit früheren Erlebnissen auf ein Hindernis zu schließen und als Problemlösung, das Ausweichwachsen zu wählen.
Bei Lebewesen mit Gehirnen treffen wir mit dem Bewusstsein auf eine andere, individuellere Seite der biologischen Intelligenz, einem quasi vom eigentlichen biointelligenten System leicht losgelösten System. Durch dieses hat das Gesamtsystem eine indirekte Möglichkeit der Selbstempfindung erhalten.
Der Stoff der Büschelkäfer wird bewusstseinsmäßig als positiv empfunden, daraufhin erfolgt eine Rückkoppelung und es entsteht auf diese Situation bezogen, ein neues Weltbild, welches bisherige Erfahrungen mit der neuen Situation vergleicht und subjektiv richtige, im Sinne des Ameisenstaates aber objektiv falsche, Schlüsse für ein angemessenes Verhalten, zieht.
Auch dieses Bewusstsein beinhaltet mathematische Fähigkeiten, aber auf einem viel einfacheren Niveau. Als Beispiel dafür möge das Zählvermögen von Vögeln gelten Spatzen können beispielsweise bis ungefähr 5 zählen.[18]
Das Zählvermögen des Menschen, ohne Rückgriff auf erlernte Zahlen, ist prinzipiell auch nicht viel höher; wir (= unser Gehirn) allerdings erlernen das eigentliche Rechnen in der Schule!
Schließlich kann das Bewusstsein noch einmal eine Vorauswahl der wichtigen Sinneseindrücke treffen, indem es die Aufmerksamkeit fokussiert!
Das theoretisch begründete biointelligente Verarbeitungssystem, mit der Trennung in eigentliches biointelligentes System und Bewusstsein bei Tieren mit Gehirn, versetzt uns nunmehr in die Lage die Vielzahl von intelligenten Leistungen auch einfachster Lebewesen zu verstehen und anerkennen zu können. So schwach auch das Bewusstsein ausgeprägt sein mag, so leistungsstark ist auf jeder Ebene der Entwicklung das eigentliche biointelligente Verarbeitungssystem. Diese These trifft sich mit denen der Neurologie, die mittlerweile sogar noch weiter geht: Nunmehr wird sogar angenommen, dass sich das Bewusstsein nur einbildet, Entscheidungen zu treffen, während diese in Wirklichkeit durch das Gehirn getroffen werden sollen.
Mögliche Einwände gegen die Theorie der Biologischen Intelligenz
Beschreibt die Theorie im Grunde nicht nur die Arbeit von Gehirnen und ist von daher die Einführung eines neuen Begriffes nicht sinnlos?
Selbst wenn die ausgewählten Beispiele für das Vorhandensein von biologischer Intelligenz bei Lebewesen ohne Gehirnen,, die natürlich nur eine kleine Auswahl darstellen, als unrelevant eingestuft werden sollten, bleibt die Tatsache bestehen, dass es sich, wenn wir auf die biologische Intelligenz bei Schnecken, Bienen oder Ameisen verweisen, um ganz andersartige Gehirne handelt als es etwa Wirbeltiergehirne sind. Da Weichtier-, Insekten- und Wirbeltiergehirne als jeweils getrennt voneinander entstandene Eigenentwicklungen angesehen werden, ist unser Schluss vorausgesetzt unsere Interpretationen sind richtig - auf ein ihnen innewohnendes, einheitliches Verarbeitungsprogramm für Sinnesreize, nur logisch. Und daraus folgt: Da Sinnesreize auch von Lebewesen ohne Gehirn verarbeitet werden, gibt es keinen Grund, dort das Vorhandensein eines solchen Urprogramms nicht anzunehmen. Unterstützt wird unsere Annahme dadurch, dass, wie oben schon gesagt, prinzipiell von allen Tierstämmen, also auch von Einzellern, Beispiele von Lernfähigkeit bekannt sind!
Sind die angeführten Beispiele nicht einfach als Ergebnis von Verhaltensmutationen, also als Pseudointelligenz, anzusehen?
Die Problematik von Verhaltensmutationen, bezogen auf ein komplexes Verhalten, wird an anderer Stelle (Zufällige Verhaltensmutationen oder Vererbung von Verhalten) ausführlicher behandelt. Deswegen soll dieses Argument auf andere Weise widerlegt werden. Die mathematischen Fähigkeiten, die z.B. bei der Dekodierung des Orientierungssystems der Bienen in eine Tanzfigur, vorgestellt wurden, sind in ähnlicher Weise bei der Verarbeitung der visuellen Informationen des Menschen bekannt. Hierbei werden ganze Teile des konstruierten Bildes einfach ergänzt bzw. verrechnet. Am deutlichsten wird dies, wenn man sich eine Spiegelbrille aufsetzt, durch die für unser Gehirn oben und unten vertauscht wird. Es dauert jeweils nur eine gewisse Zeit, bis das Gehirn, obgleich es dieses falsche Bild, von den Augen als Rohmaterial geliefert bekommt, eine Korrektur vornimmt, und dann der Boden wieder unten und der Himmel wieder oben ist. Oder denken wir daran, dass die visuellen Sinnesreizungen jeweils von dem linken Auge an die rechte Gehirnhälfte und vom rechten an die linke gemeldet werden, dann aber zu einem einheitlichen Bild zusammengesetzt werden, obgleich beide Augen jeweils einen etwas anderen Blickwinkel haben. Dennoch konstruiert unser Gehirn sogar eine dreidimensionale Welt, weil diese unserer Erfahrung entspricht.
Eine so scheinbar simple Angelegenheit wie das Sehen ist aber in der Hauptsache eine erlernte Fähigkeit, denn Menschen, die seit ihrer Geburt blind sind, und ihr Sehvermögen später wiedererlangen, sehen zunächst nichts anderes als ein wirres Durcheinander von Licht und Farben!
Wenn also Wirbeltiergehirne wie das des Menschen zu solchen Leistungen unterhalb der Stufe des Bewusstseins fähig sind, gibt es keinen logischen Grund, analoge Leistungen bei anderen Gehirnen anderen Ursachen zuschreiben zu wollen.
Diese These wird insbesondere bei Wirbeltieren noch dadurch untermauert, wenn man dem deutschen Gehirnforscher Gerhard Roth folgt, der auf Grund seiner Erkenntnisse meint, dass alle Wirbeltiergehirne einen vom Prinzip her identischen Grundaufbau aufweisen! [19]
Über Insektengehirne führt Gerhard Roth aus: In vieler Hinsicht wissen wir über die Gehirne von Amphibien, von Katzen und Affen mehr, als über die von Fliegen, Grillen und Bienen. Die Gründe hierfür sind vielfältiger Natur. So sind bei Insekten die meisten Nervenzellen sehr klein und deshalb neurophysiologisch schwer oder gar nicht zugänglich und die großen zugänglichen Zellen und ihre Verschaltungen mit anderen Nervenzellen sind von einer verwirrenden Komplexität.[20]
Wenn also Gehirne mathematische Fähigkeiten einsetzen, um aus Sinnesreizen ein Bild der Welt zu konstruieren und wir andererseits auf diese Fähigkeiten treffen, wenn es darum geht, ein solches konstruiertes Bild quasi in ein anderes Bild umzurechnen (Bienentanz), dann ist es nur naheliegend, dass es sich hierbei um primäre Eigenschaften von Gehirnen und nicht um das Ergebnis einer Reihe von Verhaltensmutationen handelt!
Dort, wo wir eine Symbiose von zwei verschiedenen Lebensformen vor uns haben (Qualle und Krebs, Büschelkäfer und Ameise) versagt die These von der zufälligen Verhaltensmutationen vollkommen, weil beide Symbiosepartner quasi zeitlich aufeinander abgestimmte und sich ergänzende, und gleichzeitig flexible Verhaltensmutationen erlangt haben müssten.
Wenn man nun an einem der genannten Beispiele zeigen könnte, dass sie mittlerweile erblich geworden seien, so z.B. die Schwimmreaktion der Qualle auf die Positionsveränderung des Krebses, oder der bevorzugte Abtransport von Büschelkäfer-Eiern bei Gefahr durch Ameisen, die gar keine Büschelkäfer kennen, und daraufhin behaupten würde, diese Erblichkeit belege den mutativen Ursprung der Verhaltensweisen, dann benutzt man eine Kausalität, die sofort umgekehrt werden kann und somit nicht stichhaltig ist: Erst käme dann nämlich die Verhaltensänderung und später irgendwann eine dementsprechende bestätigende Verhaltensmutation. Da die Symbiose Ameise/Büschelkäfer für erstere negativ im Sinne der funktionellen Aufrechterhaltung des Ameisenstaates ist, gibt es im übrigen auch keinen einleuchtenden Grund, warum, gesetzt einige Elemente dieses Verhaltens wären mittlerweile erblich, ein solches Verhalten selektiv bevorzugt worden sein sollte!
Der Begriff Pseudointelligenz ist ein dogmatischer, der die Arbeitsweise und notwendigen Fähigkeiten von Gehirnen nicht zur Kenntnis nimmt. Diejenigen, die ihn vertreten, müssten nämlich erst einmal belegen, dass eine Fülle von kleinen Verhaltensmutationen schließlich in ein Verhalten einmündet, welches auf intelligente Weise mit den Anforderungen der Umwelt zurecht kommt. Es sind traditionelle Vorstellungen, die uns in diesem Argument begegnen:
Zum einen lebt darin die Idee der tierischen Roboter eines René Descartes weiter und zum anderen die der evolutionären Vorrangstellung des Menschen und seines Gehirnes. Beides im übrigen nichts anderes als gleichsam die Neuformulierung des christlichen Gebots :Macht Euch die Erde untertan. Wie die Beispiele belegen, mögen z.B. die Insektengehirne einfacher sein und weniger Speicherkapazitäten besitzen, sie unterscheiden sich aber letztendlich in ihrer kausal - analytischen Arbeitsweise nicht von derjenigen der Wirbeltiere.
Besitzen auch Pflanzen biologische Intelligenz?
Die Antwort lautet: Ja. Indizienbeweise für diese Behauptung sind natürlich rar, da Pflanzen auf Grund ihrer festsitzenden Lebensweise nur wenig Verhalten zeigen. Allerdings gilt diese Aussage nur beschränkt, man denke etwa an die Venus-Fliegenfalle, die in der Lage ist kleine Insekten zu fangen.
Auch Pflanzen sind in der Lage, in gewissem Sinne ihre Umwelt zu erkennen und besitzen eine Art Nervensystem, welches, wie die Mimose zeigt, sogar im Einzelfall recht feinfühlig sein kann.
Möglich wird diese Verwandlung (der Mimose) durch einen schwachen elektrischen Strom, vergleichbar dem in unseren Nervenbahnen. Allerdings sind die Nervenstränge nicht so gut ausgebildet, wie die der meisten Tiere, so dass die Reaktionen langsamer sind...[21]
Besonders interessant im Zusammenhang mit der Frage nach der biologischen Intelligenz bei Pflanzen ist das Verhalten des westaustralischen Feuerbaumes: Sobald seine Wurzeln beim Wachsen eine fremde Wurzel erreichen, bilden sich Saugnäpfe(!), die sich an die fremde Wurzel anheften, danach entsteht ein Kragen, der die fremde Wurzel vollkommen umschließt. Nun wird eine spitze hölzerne Zange gebildet, die sich in den zukünftigen Wasserlieferanten hineinbohrt und dort das wasserleitende Gefäß unterbricht, um es zum Flammenbaum zu leiten.
All das ist verblüffend und zeigt, dass Wachstumstendenzen der Pflanzen als Bewegungen aufzufassen sind. Noch erstaunlicher ist ein Irrtum, der dem Flammenbaum unterläuft: Bei seiner Suche nach anderen Wurzeln wachsen die Wurzeln des Flammenbaumes bis zu 100 Metern, und treffen sie dabei auf Telefon - oder Stromleitungen, die eine bestimmte Größe nicht überschreiten, werden auch diese umklammert, angebohrt und dadurch zerstört![22] Der Leser verzeihe uns diesen Schluss, aber sieht es nicht danach aus, als ob der Baum eine Vorstellung von der Form einer Wurzel besäße?
Die Rolle der Biologischen Intelligenz in Hinsicht auf die Evolution der Lebewesen
Ein prinzipiell von Beginn des Lebens auf der Erde den Lebewesen innewohnendes intelligentes Verarbeitungsprogramm von Sinnesreizen bedeutet, dass Lebewesen grundsätzlich über die Möglichkeit verfügen, neue Aspekte ihres Lebens und Lebensraumes durch Schlussfolgerungen und Problemlösungen erkennen und daraus Schlüsse für ihr Verhalten ziehen können. Damit wird ein enger Zusammenhang zwischen neuen Verhaltensweisen und Evolution deutlich!
Folgende Aussage des Verhaltensforschers Klaus Immelmann, mit Bezugnahme auf den großen alten Mann des Neodarwinismus, Ernst Mayr, unterstreicht unsere Einschätzung:
Es ist daher wahrscheinlich, dass viele, wenn nicht sogar die meisten Evolutionsschritte durch Verhaltensänderungen eingeleitet werden. Es kann wie E. Mayr es zusammenfasst nicht nur (gleich allen übrigen Merkmalen eines Organismus) Evolution haben, es kann darüber hinaus auch Evolution verursachen.[23]
Angesichts einer im Verlaufe der Evolution stattgefundenen Verbesserung der Sinnesorgane, dürfte dies, zusammen mit der individuellen biologischen Intelligenz, immer angemessenere Reaktionen auf die Umwelt ermöglichen und von daher gleichsam die weitere Entwicklung zu immer komplexeren Lebewesen mittel- oder unmittelbar beeinflusst bzw. hervorgerufen haben.
- ↑ Immelmann, Klaus; Einführung in die Verhaltensforschung; Berlin-Hamburg 1983; S.33
- ↑ Heinrich K. Erben; Intelligenzen im Kosmos. Die Antwort der Evolutionsbiologie; München 1984; S.236
- ↑ ebenda; S. 233
- ↑ ebenda; S.226
- ↑ Karweina, Günter; Der 6. Sinn der Tiere; Hamburg 1982; S. 96
- ↑ ebenda; S. 292
- ↑ Dröscher, Vitus B.; Wie menschlich sind Tiere; München 1985(3) S. 122
- ↑ ebenda; S. 126
- ↑ Viele Orientierungssysteme, insbesondere bei Insekten richten sich dem Polarisationsmuster des Sonnenlichts. Durch den sich ändernden Sonnenstand, ändert sich auch die Richtungsangabe dieses Musters. Um nach Hause zu gelangen, muss also jeweils der Stand der Sonne und somit die augenblickliche Richtung des Lichtes bis zum Beginn der Exkursion zurückgerechnet werden, sowie der Rückkehrwinkel um 180 Grad versetzt werden. Die Entstehung eines solchen Computers durch Mutation und Selektion verblüfft!?
- ↑ Sehr empfehlenswert und gut verständlich: Frisch, Karl von (Nobelpreisträger; Entdecker des Bienentanzes): Aus dem Leben der Bienen; Berlin-Heidelberg-New York 1979(9)
- ↑ ebenda; S. 136
- ↑ Woher weiß man das überhaupt? Die Vibrationsdauer kann verändert werden, wenn man den z.B. ein zusätzliches Gewicht auf dem Heimflug umhängt. Frisch, Karl von, Aus dem Leben der Bienen, a.a.O.; S. 131. Eine etwas andere Sicht bei: Varju, Dezsö; Mit den Ohren sehen und den Beinen hören. Die spektakulären Sinne der Tiere; München 2000; S. 236 f; Nach seinen Angaben gehen die Bienen von einem idealisierten Flug aus, da sie ihre Flughöhe dem jeweiligen Bodenmuster anzupassen scheinen. Sie übermitteln demnach sogar eine Abstraktion des Energieverbrauches!
- ↑ Roth, Gerhard; Aus der Sicht des Gehirns; Frankfurt a. Main 2003; S. 50 ff. Roth hat auch kein Problem beim Tintenfisch, also einem Weichtier mit einem großem Gehirn, eine Form von Bewusstsein zuzubilligen.
- ↑ Wie kompliziert die Sachlage ist ergibt sich aus der Frage, ob tatsächlich das Bewusstsein, und wenn, in welchem Umfang, während der Betäubung (z. B. bei einer Operation) verschwunden ist. Möglicherweise hat es auch nur die Verbindung mit dem Erinnerungsvermögen verloren. Das würde bedeuten: keine Erinnerung = scheinbar kein Schmerz. Darauf weisen Befunde hin, die auf ein Schmerzgedächtnis hinweisen, welches durch eine Narkose keineswegs vollkommen verschwunden sein muss.(Roth, Gerhard; Aus der Sicht des Gehirns; a.a.O.; S.45)
- ↑ nach: Schwenke, Wolfgang; Ameisen. Der duftgelenkte Staat; Hamburg 1985; S. 122 f
- ↑ ebenda; S.122
- ↑ Der Begriff ergibt sich daraus, dass natürlich eine Sinnesreiz für sich gegenstandslos ist, er muss gedeutet werden. Dies geschieht innerhalb einer artspezifischen und individuellen Konstruktion eines Weltbildes. Kein Lebewesen nimmt die Welt so dar, wie sie ist, es lebt jeweils nur in einer Konstruktion - weswegen auch niemand zu sagen vermag, wie die Welt eigentlich ist.
- ↑ Sie achten immer darauf, dass in ihrem Nest nicht weniger als vier und nicht mehr als höchstens sechs Eier liegen.
- ↑ Roth, Gerhard; Das Gehirn und seine Wirklichkeit; Kognitive Neurobiologie und ihre philosophische Konsequenz; Frankfurt a.M. 1994(3); S. 33
- ↑ ebenda; S. 17
- ↑ Attenborough, David; Das geheime Leben der Pflanzen; Rheda-Wiedenbrück 1985; S. 68
- ↑ ebenda; S. 226 f
- ↑ Immelmann, Klaus; Einführung in die...; a.a.O.; S. 194