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Warum dieser Text?
Im Jahre 1980 fiel mir durch Zufall Arthur Koestlers letztes Buch Der Mensch.
Irrläufer der Evolution (Eng. Originaltitel: Janus- A Summary) in die Hände.
Voller Erstaunen stellte ich fest, dass dieser weltbekannte
Autor (Sonnenfinsternis) die darwinistische Evolutionstheorie als
schwankende Ruine beschrieb, sich stark für die Vererbung erworbener Eigenschaften
(Larmackismus) als weiteren Evolutionsfaktor engagierte und sich überdies
als Vitalisten (im weitesten Sinne) zu erkennen gab.
Bis dahin folgte ich mehr oder weniger uneingeschränkt den damaligen Fernsehprofessoren,
wie z.B. Hoimar von Dithfurt oder Wissenschaftlern, die auch für die breite
Öffentlichkeit schrieben, wie z.B. den Nobelpreisträger Konrad Lorenz,
beide Verkünder der darwinistischen Evolutionstheorie.
Die Grundidee der Vererbung erworbener Eigenschaften fand ich äußerst
einleuchtend. Intuitiv war mir sofort klar: wenn es eine Vererbung erworbener
Eigenschaften geben sollte und dies auch für Verhaltensweisen gelten würde,
dann muss jenes Bild der Tierwelt, aber auch des Menschen, welches weitgehend
auf dem Darwinismus beruhte, falsch sein. Dann wären insbesondere Tiere keine
Marionetten von Evolutionsfaktoren mehr, dann würden deren intelligente Verhaltensweisen
logischerweise auf Intelligenz beruhen und diese Intelligenz wäre direkt
oder indirekt als Evolutionsfaktor aufzufassen.
Genau diese Einschätzung, diese Marionettenvorstellung, hatte mir stets missfallen: Tiere, so die offizielle Lehrmeinung, scheinen nur Gefühle zu haben, scheinen nur intelligent zu handeln, und selbst der Mensch als Krone der Schöpfung (ein typischer Gedanke des 19.Jahrhunderts) unterliegt weiterhin seinen vererbten Programmen, z.B. der Aggression (Konrad Lorenz), die als Ergebnis des darwinistischen Konkurrenzprinzips, uns nunmehr die Atomkriegsgefahr beschert hatte.
Daraus ergaben sich drei Bereiche, mit denen ich mich im Folgenden autodidaktisch beschäftigte:
- dem Darwinismus,
- den Verhaltensweisen von Tieren und
- der Vererbung erworbener Eigenschaften.
Beim Darwinismus stellte sich heraus, dass er über die Jahre in Bedrängnis
geraten war: Zum einen setzte ihm immer stärker die These vom unterbrochenen
Gleichgewicht zu, welches durch Zeiten großer Mutationssprünge abgelöst
werden sollte (Eldridge/Gould, seit 1972) und seit Mitte der achtziger Jahre
etablierte sich schließlich auch die Neutralitätstheorie,
also jene Theorie des Japaners Kimura (1983), die behauptet, dass sich sowohl
leicht positive, als auch leicht negative Mutationen in der DNS ansammeln, und
dass durch die allmähliche Verbreitung dieser Mutationen, die als solche
zunächst neutral sind, erst unter bestimmten (gravierenden) Veränderungen
(z. B. der Umwelt), ein genetischer Umschwung einer Population vor
sich gehen kann.
Beide Theorien leugneten also die These, dass kleine positive Mutationen, mit
geringen Auswirkungen, durch eine starke Selektion herausgefiltert,
das eigentliche Fundament der Evolution bilden sollten.
Bei der Beschäftigung mit tierischen Verhaltensweisen wurde für mich immer deutlicher, dass (vereinfacht) gesagt, Tiere geradezu Intelligenzbestien sein mussten, berücksichtigte man z.B. ihre Flexibilität beim Ändern von Verhaltensweisen oder ihre Orientierungssysteme, oder ihre Bauwerke (z. B. Biberburgen, oder Termitenbauten mit Klimaanlage), oder ihre direkte und indirekte Fähigkeit des Zählens usw. Allerdings konnte ich mir keine rechte Vorstellung davon machen, wie sie dies bewerkstelligten. Ich setzte zwar ein Bewusstsein voraus, doch konnte ich es mit der Fülle an intelligenten Fähigkeiten nur schwerlich in Verbindung bringen.
Die Vererbung erworbener Eigenschaften, zu der Arthur Koestler auch eine Biographie über den seinerzeit bekanntesten und umstrittensten Lamarckisten des 20. Jahrhunderts, Paul Kammerer, (Der Krötenküsser) verfasste, erwies sich als Opfer des Darwinismus. Obwohl es unübersehbare Indizien für die Vererbung erworbener Eigenschaften gab und obwohl auch direkte und indirekte Experimente bekannt sind, die die Existenz einer Vererbung erworbener Eigenschaften sehr nahe legen, und obwohl eine kritische und letztlich ablehnende Untersuchung durch den Biologen Werner Zimmermann nochmals 1969 einräumte, dass es eine Vererbung erworbener Eigenschaften geben müsste, ja er sogar das schönste Experiment für die Vererbung erworbener Verhaltensweisen präsentiert (welches er dann relativiert, weil in der dritten Generation, ohne Beibehaltung der Ursache für die Verhaltensweise, nur noch 30% der Nachkommen die per Vererbung erworbene Verhaltensweise zeigen), und obwohl sich schließlich herausstellte, dass biochemische Information (wie z.B. die Kenntnis eines Giftstoffes bei Ratten) tatsächlich von den Eltern auf die Nachkommen vererbt werden kann, wurde stets wie folgt argumentiert: Es gibt keine Vererbung erworbener Eigenschaften, weil es keine Möglichkeit gibt, dass Informationen aus dem Bereich des Körpers (oder der Psyche) in die Keimzellen gelangen können. Man stelle sich vor: Noch heute bleibt die Arbeitsweise des Genoms im Grunde ein Rätsel, möglicherweise kann man es letztendlich überhaupt nie lösen, weil seine Komplexität unsere Erkenntnismöglichkeiten überschreiten könnte, aber man weiß, dass keine Informationen die Gene von außen her erreichen können und diese Behauptung genügt, um die Theorie abzulehnen, der man diese Annahme unterstellt.i
So verging die Zeit, bis ich das Buch des bekannten deutsche Gehirnforschers
Gerhard Roth Das Gehirn und seine Wirklichkeit las. Roth legt darin
klar: Die Gehirne aller Wirbeltiere ähneln sich im Aufbau, es gibt (wie
lange Zeit angenommen) keine Detektorneuronen, also Neurone, die für sich
genommen z.B. das Sehen etc. ermöglichen, sondern ein Gehirn konstruiert
sich mit äußerst raffinierten Methoden (Winkelberechnung, Ergänzungen
von Lücken) eine Realität und dies mittels neuronaler Verbindungen.
Die Rolle des Bewusstseins bei diesem Geschehen, aber auch bei einfacheren
Dingen, wie dem Erinnern, ist umstritten, aber wenn überhaupt, nimmt
es nur indirekt darauf Einfluss. (Mittlerweile postuliert Roth die These, dass
das, was man Bewusstsein nennt, sich nur einbildet, Entscheidungen gefällt
zu haben, währenddessen es das Gehirn selbst ist, welches dies tut.) Da
die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns derart intelligent vor sich geht,
muss es in ähnlicher Weise auch bei jedem Wirbeltier, ja letztendlich bei
jedem Tier mit Gehirn ablaufen.
Ein Kernpunkt seiner Thesen, mit denen diese klare Schlussfolgerung gestützt
wird, ist der: Es gibt gar keine einfachen Gehirne, z.B. ist selbst das Gehirn
einer Fliege in seiner neuronalen Vernetzung äußerst komplex (einerseits
hat es kleinere Zellen und andererseits arbeitet es im übrigen viel schneller
als ein menschliches). Der Mensch ist vom Prinzip in Hinsicht auf sein Gehirn
keine Ausnahmeerscheinung (auch wenn er einzelne Sonderentwicklungen aufweist),
und davon ausgehend, so Roth, muss auch den Tieren (mit Gehirn) ein Bewusstsein
zuerkannt werden.
Und damit war mir klar: Hier hatte ich die Antwort auf meine Frage, wodurch
man sich das intelligente Verhalten von Tieren erklären konnte: Ihr Gehirn,
egal in welcher Form und in welcher Größe, erklärt ihre Intelligenz.
Dies klingt auf den ersten Blick banal, aber es bedeutet: Tiere sind also sehr
wohl dazu in Lage, Erfahrungen äußerst intelligent zu verarbeiten,
auch wenn sie bewusstseinsmässig in einer einfacheren Welt leben sollten!
Aus diesem Schluss ergab sich ein weiteres Problem: auch Lebewesen ohne Gehirn,
ja sogar Einzeller zeigen erstaunlich intelligentes Verhalten.
Wenn sich das Gehirn, evolutionär gesehen, aus einfachsten Anfängen
her entwickelt hat, andererseits aber schon Lebewesen ohne eigentliches Gehirn,
z.B. Quallen, aber auch Einzeller, intelligente Verhaltensweisen aufweisen,
dann konnte das Gehirn selbst also nur eine Teilantwort auf die Frage nach der
Ursache von intelligentem Verhalten, sein. Liegt etwa dem intelligenten
Verhalten eine ursprünglich allen Lebewesen innewohnende intelligente Form
der Verarbeitung von Sinnesreizen, eine biologische Intelligenz zu Grunde?
Endlich im Jahre 2003 hatte ich meine Überlegungen in ein Konzept gebracht
und veröffentlichte mein Buch: Biologische Intelligenz. Der Kreative
Faktor der Evolution.
Diese Webseite soll Ihnen nun einige wesentliche Punkte meiner Theorie näher bringen.
Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte schriftlich an mich:
Klaus-Dieter Grün
Savannenweg 10
30455 Hannover
...und jetzt wünsche ich Ihnen eine anregende Beschäftigung mit meiner
Gedankenwelt.